Verkostungen verschiedener Spirituosen haben sich in den letzten Jahren zu einem echten Trend entwickelt. Da darf das sogenannte Gin Tasting (taste ist englisch für Geschmack) natürlich auch nicht fehlen. Denn auch bei Gins gibt es unterschiedliche Gin Sorten und tausende Geschmäcke.
Dabei ist das Gin Tasting für die einen eine Wissenschaft für sich, für andere einfach nur Genuss und Entspannung.
Doch worauf gilt es im Besonderen zu achten?
Bei einem Gin Tasting stehen in der Regel unterschiedliche Gins zur Auswahl, die nacheinander gekostet werden. Pro Gin ist der Ablauf folgender:
Wie professionell ein Gin Tasting abläuft ist einem selbst bzw. dem Veranstalter überlassen.
Ich war zum Beispiel bereits auf einem Gin Tasting, bei welchem strikt nach Nummern blind gekostet wurde und jeder seine Botanticals aufgeschrieben hat. Anschließend wurden diese Kenntnisse mit den tatsächlichen Angaben verglichen.
Geht es eher um den gesellschaftlichen Spaß beim Gin Tasting, so muss man sich nicht so stark an die Richtlinien halten. Der Ablauf sollte aber in solch einem Fall auch das Nosing und Tasting getrennt behandeln.
Wer vorhat sich öfters bei solchen Verkostungen blicken zu lassen, der muss mit der Menge an eingedeutschten Begriffen leben können.
„Nosing“ beschreibt dabei das riechen (Nose=Nase) des Gin. Dabei versucht man die dominierenden Aromen und Botanicals zu riechen. Das Glas wird ein wenig hin und her geschwenkt und schon kann man sich eine erste Meinung über den angebotenen Gin bilden.
Jeder Gin schmeckt wegen der zugegebenen Zutaten, genannt Gin Botanicals anders. Schau dir unsere Auflistung an, was alles in Gins so drin ist.
Dabei beginnt man von einiger Entfernung und riecht sich in Richtung des Glases. So können immer weitere Aromen und Gerüche entdeckt werden.
Hält man die Nase direkt in das Glas macht man sich das Erlebnis selbst kaputt.
Hilfreich ist es außerdem einen Tropfen Gin auf die Handinnenfläche zu geben. Verreibt man diesen nun zwischen den Händen entfaltet sich das Aroma traumhaft.
Natürlich sollte man sich beim Gin Tasting nicht einfach das Glas hinter die Binde kippen.
Ein kleiner, vorsichtiger Schluck reicht vollkommen. Durch ruhiges Bewegen der Zunge, auf der der Gin dann ruhen darf, kann der Gin sein Aroma im Mund entfalten.
Als Anfänger muss dieser Vorgang vermutlich etwas öfter wiederholt werden, um den vollen Geschmack zu erkunden.
Mit etwas Übung und Geduld lassen sich so nicht nur die vordergründigen Aromen erkennen. Oft bleibt eine angenehme Würze oder ein anderes Aroma, das man beim bloßen Runterkippen natürlich nicht erkannt hätte.
Der Gin wird dabei in der Regel pur probiert, denn nur so lassen sich die einzelnen Aromen erschmecken. Es bietet sich jedoch auch an, den Gin als Gin Tonic zu kosten, denn als Mischgetränk kommen deutliche Unterschiede zur Geltung.
Um einen Gin kennenzulernen und seine Charakteristik zu erschmecken, wird in kleinen Schlucken getrunken.
Bereits im Glas lässt sich sehen, die dickflüssig ein Gin ist. Diese ölige Konsistenz beispielsweise lässt sich im Mund wieder erkennen.
Der Gin wird im Mund auf unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. So lassen sich auf der Zunge unterschiedliche Aromen erschmecken.
Der Geschmack wird beim Gin Tasting darüber hinaus sowohl im Mund, als auch beim Abgang bewertet.
Wie der perfekte Gin Tonic aussehen sollte haben wir in einem extra Blog-Artikel zusammengefasst!
Durch Wasser kann der Alkoholgehalt des Gin reduziert werden. So kann dem Getränk die Schärfe des Alkohols genommen werden.
Wirklich sinnig ist das allerdings erst ab 40% vol. und darüber. Der Gin sollte natürlich auch nicht verwässert werden.
Einige wenige Tropfen oder ein kleiner Schluck (am besten temperiertes, stilles Wasser verwenden) reichen meist vollkommen aus.
Übrigens, wenn man mal auf dem Schlauch steht kann ein Blick auf das Etikett der Flasche den Geschmacksnerven auf die Sprünge helfen.
Bei der Zubereitung eines Gin Tastings kommt es natürlich darauf an, wie du den Gin servierst und dieser probiert wird.
Eiskalt sollte der Gin sein, pur und ohne Eis. Auf diese Weise lassen sich die Aromen beim Nosing und Tasting am besten erkennen.
Für den professionellen Ablauf und für Experten gibt es Gin Tasting Gläser. Solche Nosing Gläser haben einen höheren Bau, so dass die Aromen besser eingeatmet werden können.
Ein Nosing-Glas kann auch für das Testen anderer Spirituosen verwendet werden.
Darüber hinaus gibt es aber auch Gläser, die für ein Gin Tasting oder normales Gin trinken geeignet sind. Mehr unter: Welches Gin Glas wann verwenden?
Wer sein erstes Gin Tasting hinter sich hat wird wohl etwas enttäuscht sein. Um die Botanicals und Aromen durch Geruch und Geschmack zuordnen zu können, ist Übung gefragt.
Abgesehen davon ist ein Gin Tasting auch kein Wettbewerb wer mehr Aromen herausfinden kann. Der Genuss und der Spaß sollten im Vordergrund stehen. Alles andere kommt von allein.
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